Mit dem Zug reisten wir, meine Kollegin und ich, am 25.11.2013 von Bremen nach Frankfurt, wo der Flieger nach Johannesburg gehen sollte. Am Nachmittag erreichten wir den Flughafen, checkten das Gepäck ein und gönnten uns noch entspannt einen Kaffee. Nach dem Abendessen an Bord sowie spannenden Filmen auf den kleinen Bordbildschirmen, versanken wir in schöne Träume von dem, was in den kommenden Tagen wohl noch alles passieren sollte.
Von Johannesburg ging die Reise via Maun/Botswana mit einem Flieger der Air Botswana weiter nach Kasane. Im Gegensatz zu der großen Maschine der SAA war dieses Kleinflugzeug eine echte Umstellung – doch es sollte noch nicht das kleinste auf der ganzen Botswana Reise gewesen sein. Nach sicherer Landung fuhr die 7köpfige Kleingruppe mit einem Minibus in das Stadtzentrum von Kasane zum Mowana Resort. Wir machten uns auf, um einen ersten Sundowner an der hauseigenen Bar mit Blick auf den Chobe Fluss zu genießen – hier im Sonnenuntergang mit unberührter Natur vor Augen und dem Grunzen von Nilpferden in den Ohren wurde schnell klar, dass sich die lange Anreise definitiv gelohnt hatte. Für den Abend stand eine große Willkommensfeier für unsere Reisegruppe auf dem Programm. Rund um den Pool und die Poolbar waren Buffets aufgebaut und auch die Unterhaltung in Form von traditionellen Tänzen kam nicht zu kurz.
Am nächsten Morgen ging es mit einem Minibus in Richtung Viktoria Wasserfälle. Nach einer knapp zweistündigen Anreise (mit Grenzübertritt nach Simbabwe) konnte endlich das Weltwunder Victoria Falls bestaunt werden. Dort hatten wir Zeit, um den Blick auf die herabstürzenden Wassermassen von verschiedenen Aussichtspunkten zu genießen. Wir hatten Glück, dass die Sonne schien und somit aufgrund der Gischt ein und zeitweilig sogar zwei Regenbögen über den Wassermassen standen.
Nach der Rückkehr ins Mowana Resort sollte es direkt losgehen auf einen Sunset Cruise mit dem Boot auf dem Chobe Fluss. Wir genossen die frische Brise im Gesicht. Nebenbei wurden wir mit Snacks und Getränken an Bord verwöhnt. Nach einigen Minuten Fahrtzeit wurde der Chobe Nationalpark erreicht. Hier machte sich auch der Tierreichtum bemerkbar: Elefanten, Nilpferde, Giraffen, kleinere Antilopen, Büffel, Krokodile, verschiedenste Vögel; keine schlechte Ausbeute für die erste richtige Pirsch(boots)fahrt. Und auch ein fahrendes Hausboot blieb uns nicht vorenthalten.
Nachdem wir wieder sicher an Land angelegt hatten, stand eine Feier in einem traditionellen Dorf der Einheimischen auf dem Programm unserer Botswana-Reise. Wir nutzen die Gelegenheit, um einen intensiven Einblick in die Kultur Botswanas zu erhaschen: Wir stampften Getreide, sahen bei der Herstellung von traditionellem Schmuck aus Naturmaterialen zu, ließen uns Zöpfe flechten und tanzten gemeinsam mit den Einheimischen. Bei Wein und typisch afrikanischem Essen ließen wir schließlich den Abend ausklingen.
Bei unserer Fahrt im Chobe Nationalpark am nächsten Morgen musste des Öfteren angehalten werden, um Elefanten, die die Straße kreuzten, den Weg frei zu lassen. Später ging es weiter zum Flughafen in Kasane, von wo uns ein Kleinflugzeug nach Linyanti bringen sollte. An einer Gewitterzelle vorbei flog das kleine Flugzeug über die wasserreichen Regionen des Okavango Deltas und landete schließlich mehr oder weniger sanft auf einem kleinen Airstrip mitten in der Wildnis, wo bereits zwei Reiseleiter warteten. Eigentlich sollte nun nur auf eine kurze Pirschfahrt gegangen und danach direkt in die Unterkunft eingekehrt werden. Ein Reiseleiter erzählte aber, dass er auf dem Hinweg zum Airstrip Löwen gesehen hatte, die er nun natürlich für uns wieder aufspüren wollte. Und tatsächlich fand er eine ganze Löwenfamilie mit Löwinnen und drei Jungtieren.
Den Jungtieren folgend wurden wir Zeugen eines ganz besonderen Spektakels. Drei Löwinnen machten sich direkt vor ihren Augen bereit eine Giraffe zu jagen, die sie aber zur Erleichterung aller nicht zu packen bekamen. Nach diesem aufregenden Moment ging es dann schließlich weiter in Richtung der Unterkunft für die heutige Nacht, dem Selinda Camp, das nur über das Wasser erreichbar war. Vom Safarifahrzeug wechselten wir also in ein Schnellboot und konnten auf dem Weg zum Selinda Camp wieder Nilpferde beobachten. Während Speis und Trank im Camp gab es im Hintergrund ein Schnaufen und ein Elefant, der sich an den Gräsern am Flussrand ergötzte, stapfte langsam aus dem Matsch hervor geradewegs in Richtung Camp.
Der nächste Morgen in Botswana begann sehr früh, da es auf eine morgendliche Pirschfahrt gehen sollte, denn zu dieser Zeit sind die Möglichkeiten für ausgiebige Tierbeobachtungen erfahrungsgemäß am besten – und so war es dann auch. Bereits auf dem Weg mit dem Boot zum Anleger konnten am Flussrand liegende Nilpferde in ihrer vollen Pracht beobachtet werden. Auf der weiteren Pirschfahrt sahen wir unter anderem Giraffen, Antilopen, einen Elefanten, verschiedenste Vögel und auch zwei männliche Löwen, die nach einem ausgiebigen Mahl mit ihren vollen Bäuchen schläfrig am Wegesrand lagen.
Gegen Mittag wurde das Zarafa Camp angesteuert. Auf dem zum Camp gehörenden Hausboot am See fand das Mittagessen statt. Im Safarifahrzeug ging es dann zurück zum Airstrip, wo ein Kleinflugzeug nach Savute auf uns wartete. Nachdem die festen Zelte der Ghoha Hills, unserer nächsten Unterkunft, bezogen waren, stand auch schon ein Game Drive mit Sundowner an einem lodgeeigenen Wasserloch auf dem Programm. Wir hatten mal wieder Glück, denn am Wasserloch tummelten sich drei Elefanten. Bei einem Gin Tonic und kleinen Snacks konnte das Spektakel der drei trinkenden und im Matsch badenden Dickhäuter ausgiebig genossen werden.
Fortsetzung folgt…