Namibia Rundreise
Endlich es war so weit, nach langer Vorfreude starteten wir unsere Namibia Rundreise. Wir flogen mit der Air Namibia bequem über Nacht von Frankfurt gen Süden. Nach ca. 9,5 Stunden Flug erreichten wir fast ausgeschlafen die Hauptstadt Windhoek. Unser erstes Afrika-Abenteuer konnte beginnen.
Wir wurden herzlich von unserem Reiseleiter Gustav am Flughafen in Empfang genommen und lernten unsere Gruppe bei einem ersten Begrüßungsgetränk kennen. An dieser Stelle muss ich nochmals ein großes Lob für Gustav aussprechen, er war von der ersten Minute an immer hilfsbereit und hat uns mit seinen Anekdoten oft zum Lachen gebracht. Er ging so weit es passte auf unsere individuellen Wünsche ein. Sein umfangreiches Wissen über Namibia und die Leute erstaunten uns immer wieder. Natürlich waren wir schon sehr gespannt, mit wem wir die nächsten 20 Tage auf Entdeckungsreise gehen würden. Es stellte sich heraus, dass unsere Gruppe aus 10 Teilnehmern bestand und alle sehr freundlich und unterhaltsam waren.
Wir ließen die ersten Eindrücke unserer Rundreise durch Namibia auf uns wirken und fuhren ca. 2 Stunden zur ersten Station: der Farm Kiripotib. Auch schon bei dieser ersten Fahrt überwältigten uns die Farben in diesem weiten Land, wir hatten es uns viel karger vorgestellt, da es ja schließlich in die Kalahari ging. Auf Kiripotib angekommen, richteten wir uns in den gemütlichen Gästezimmern ein und konnten uns frisch machen. Was für eine interessante Farm, die deutsch stämmigen Besitzer Claudia und Hans-Georg von Hase und ihr Team zeigten uns bereitwillig ihre gepflegte Farm. Auf der Farmrundfahrt zeigten sie uns die äußerst robusten Karakul Schafe und ihre Rinder. In den zur Farm gehörenden Werkstätten entstehen wahre Kunstwerke der Weberei und Goldschmiedekunst. Die Farm besitzt eine eigene Landebahn für Segelflieger. Und wer Interesse hat, noch höher hinaus zu wollen, kann sich hier die Sterne mit dem Teleskop ganz nah heran holen. Wir genossen unseren ersten wunderschönen Sonnenuntergang auf unserer Namibia Rundreise mit einem Glas Sekt. Und beim anschließenden Abendessen servierte man uns farmeigene Leckereien. Der Sternenhimmel des Südens leuchtete über uns.
Früh am nächsten Morgen starteten wir Richtung Süden. Unsere Rundreise führte uns auf der B1 über den südlichen Wendekreis des Steinbocks, an dem die Mittagssonne gerade noch den Zenit erreichte. Das Schild befindet sich hinter Rehoboth auf der linken Seite. Wir stoppten spontan für ein Gruppenfoto. Wir hielten in Keetmanshoop und hatten etwas Zeit, uns die kleine Stadt anzuschauen. Die alte Kirche beherbergt ein kleines Museum, das wir ganz interessant fanden. Danach ging es weiter zu einem der Höhepunkte dieser Namibia Rundreise: dem Fishriver Canyon, dem zweitgrößten Canyon der ganzen Welt! Wir hatten schon Bilder gesehen, aber die Wirklichkeit stellte alles andere in den Schatten. Unsere Unterkunft für die nächsten 2 Nächte war die wunderschöne Fish River Lodge, die genau am Rand des Canyons liegt. Der grandiose Blick aus unserem Zimmer heraus auf dieses Naturwunder war atemberaubend schön. Unsere Kamera stand nicht still. Ein Architekt aus unserer Gruppe war vollends begeistert von dieser exzellenten Lodge, die sich mit ihren Natursteinen galant um die Köcherbäume setzt.
Nach einem schönen Frühstück ging es gut gestärkt hinunter in den Canyon – was für ein Abenteuer. Diese Fahrt in einem Geländewagen bot uns ein großartiges Panorama über den meist trockenen Flusslauf 500 m unter uns. Wir stoppten an mehreren Aussichtspunkten und sahen auf einer Wanderung auch unsere ersten Oryx Antilopen und sogar die seltenen Bergzebras. Unser Fernglas kam hier oft zum Einsatz. Es ist wirklich eines der größten Naturwunder Afrikas, dieser karge Canyon macht einem bewusst, wie groß die Evolution ist und was für einen kurzen Augenblick wir genießen dürfen.
Wir verließen diese faszinierende Landschaft in Richtung Atlantischer Ozean. Das nächste Ziel auf unserer Namibia Rundreise war die kleine koloniale Hafenstadt Lüderitz. Das kühlere Wetter und eine frische Brise bildeten einen schönen Kontrast zur Wüste. Die kleinen bunten Häuser wirkten wie ein Freilichtmuseum, welches von der Felsenkirche überthront wird. Die häufigen deutschen Namen aus den kolonialen Zeiten, denen wir in der Stadt begegneten, sollten uns noch öfters in Namibia überraschen. Wir aßen in einem der Restaurants fangfrische Austern und Garnelen – einfach vorzüglich. Die Ruinen von Kolmanskuppe, die halb unter dem Sand vergraben sind, erweckten eine fast unheimliche Stimmung. Diese Zeugnisse eines Diamantenrausches lassen erahnen, welche tragischen Schicksale dahinter steckten.
Weiter starteten wir unsere Namibia Rundreise früh in Richtung Norden. Zur Linken erhoben sich die Tsiras Berge in ihren schönen Braun- und Schwarztönen. In dieser ausgedörrten Steppenlandschaft auf eine kleine Burg zu stoßen, kam uns sehr kurios vor. In dem Rittersaal fühlten wir uns in eine andere Zeit und ein anderes Land versetzt. Die Nacht verbrachten wir auf der kleinen aber feinen Zebra River Lodge, deren Ausblicke wunderschön waren. Wir genossen die Ruhe und die Weite auf diesem traumhaften Fleckchen Erde.
Munter ging es in Richtung Namib Naukluft Park zum berühmten Sossusvlei und seinen endlosen Sanddünen. Das Licht verändert je nach Tageszeit die Farbe des Sandes und man bekommt eine ganz gute Vorstellung von dem Begriff „Wüstenmeer“. Wir hatten zwei erholsame Tage auf der Solitaire Gästefarm und fanden den kleinen Streichelzoo sehr entzückend, wobei die Erdmännchen auch schon mal zubeißen. Teilnehmer unserer Gruppe unternahmen einen Rundflug und waren begeistert von den Dünenkämmen aus der Vogelperspektive. Die Lodge organisiert auch Ballonflüge, was wir uns schon für unsere nächste Namibia Rundreise vorgenommen haben. Bei der Fahrt über dem Kuiseb Canyons waren wir erstaunt, wie viele Facetten diese karge Landschaft uns doch präsentiert. Wir sahen die urwüchsigen Welwitschia Pflanzen, die unglaublich über 1.000 Jahre alt werden können.
Nach dieser wunderschönen Wüste, freuten wir uns auf die gemütliche Seebadstadt Swakopmund, allerdings ist das Wasser dank des Benguelastroms von der Antarktis zu kalt zum Baden – aber natürlich nicht für die vielen Robben, Delfine und Haie. Unsere Gruppe verstreute sich, denn diese hübsche Stadt mit ihren Palmen bot für jeden Geschmack etwas. Einige gingen in das hiesige Museum und schwärmten sehr davon. Mein Mann genoss am Nachmittag den Golfplatz und ich die netten Cafés in den kolonialen Häusern und das Bummeln in den kleinen Geschäften.
Wir verließen die schönen Parkanlagen von Swakopmund und fuhren nördlich der Küste entlang nach Cape Cross mit seinem Steinernen Kreuz am Strand, wo als erster Europäer der portugiesische Seefahrer Diego Cao 1486 anlandete. Sehr beeindruckt haben mich die großen Kolonien der Ohrenrobben, dessen Gestank mich allerdings sehr überraschte. Die Kühe mit ihren Jungen so nah zu sehen und 100 m weiter den Schakal, der nur auf Beute wartete, bildete für mich einen weiteren Höhepunkt auf unserer Namibia Rundreise. Weiter ging es Richtung Erongo Gebirge und der Berg „die Spitzkoppe“ war unser stetiger Begleiter zu unserer Linken.
Wir genossen die kleine Wanderung und den Dämmershoppen im weichen Licht der markanten Felsformation „Bulls Party“ und dem markanten Elefantenkopf. Auf der Ameib Ranch wanderten wir in ca. 1 Stunde zur Phillips Grotte und bestaunten die Felsmalerei „Weißer Elefant“. Hier spürte man, dass dies ein besonderer Platz für die Ureinwohner schon vor Millionen von Jahren war. Auf der Weiterfahrt begleitete uns das Panorama mit dem Brandbergmassiv. Das abendliche Grillen auf der iGowati Lodge war üppig und wir probierten sogar Kudu und Oryx Antilope.
Der nächste Tag begann wie so oft auf dieser Namibia Rundreise mit mehreren Höhepunkten. Wir bestaunten den versteinerten Wald und fuhren danach weiter durchs Damaraland nach Twyfelfontein, wo es über 2500 gut erhaltende und phantasievolle steinzeitliche Zeichnungen gibt, die auch als Weltkulturerbe gelistet sind. Es lassen sich Elefanten, Giraffen, Löwen und Nashörner gut erkennen.
Dann ging es weiter nördlich Richtung Kamanjab entlang des Südrandes vom Kaokofeld. Hier besuchten wir mit kleinen Geschenken, wie z.B. Mehl und Zucker, ein Himba-Dorf. Diese ethnische Minderheit lebt noch halbnomadisch und versucht seine Traditionen und Kultur in unserem 21. Jahrhundert zu bewahren. Ihr Schönheitsideal sieht etwas anders aus als unseres, ihre Körper reiben sie mit einem rotem Ockerfett ein, das hervorragend gegen die Sonne und Insekten schützt. Ihren Stand in der Gruppe erkennt man an der Art, wie sie ihre Haare tragen. Der Schmuck der Frauen ist wunderschön. Wenn man ihnen mit Respekt begegnet, erstaunt ihre offene Freundlichkeit. Bemerkenswert, einen Einblick in ihr Leben zu erhaschen.
Nun war es soweit: der berühmte Etosha Nationalpark! Wir befuhren den westlichen Teil des Parks und es dauerte nicht lange, da sahen wir unsere erste Elefantenherde an einem Wasserloch. Es sollten noch viele Tiere auf unserer Rundreise durch Namibia folgen und auch ein Pärchen Löwen, das sich unter lautem Gebrüll paarte. Einfach unglaublich schön und Afrika pur! Die Nacht im Okaukuejo Rastlager, mit seinem beleuchteten Wasserloch erfüllte uns einen langersehnten Traum – wir sahen eines der seltenen Spitzmaulnashörner. Unvergesslich auch der Auftritt eines vorwitzigen Warzenschweins, welches das Wasserloch für sich reklamierte.
Die nächsten 2 Tage befuhren wir den südöstlichen Teil des Parks und konnten immer noch Tiere von unserer Liste abstreichen. Die Ausblicke auf die sengende Salzpfanne, wo in der Ferne sich die Tiere am Horizont fast wie Phantasiegebilde spiegelten und entlang zogen, waren atemberaubend schön. Der Wildhüter machte uns auf so viel Dinge aufmerksam, wie z.B. kleine Tiere, Fußspuren, Geräusche, Vögel – es war eine reine Wonne. Wir hätten es ja nicht für möglich gehalten, wie viele Tiere man praktisch beim Vorbeifahren entdeckt. Wir sahen sogar die kleine scheue Antilopenart, das Damara Dikdik, das eine begehrte Beute des Leoparden ist. Die Namutoni Lodge war sehr schön und die Zimmer gefielen uns gut, allerdings fehlten die Moskitonetze. Die Bauart des Hotels, welches wie ein altes Fort aussieht, passt zu Namibia.
Schweren Herzens verließen wir den Etosha Park. Wir lernten die zierlichen Buschleute (San) und Ihre faszinierende Lebensweise näher im Kulturzentrum Ombili kennen. Hier konnten wir uns auch ein typisches Dorf ansehen und lernten mehr über die heutigen Probleme dieses stolzen Volkes, welches sein Land verloren hat und ebenfalls versucht mit den Veränderungen und Schwierigkeiten der heutigen Zeit schrittzuhalten. Die Gabus Game Ranch empfing uns herzlich und die Zimmer waren klasse mit der Aussicht auf die Wasserstelle gelegen. Die Farm bietet sogar Reittouren über ihr Gelände an. Wie immer hatten wir einen schönen Abschluss des Tages in den weichen Farben und Klängen Namibias.
Auf der Fahrt nach Okahandja begleitete uns das Waterberg Massiv zu unserer Linken. In dem Ort angelangt besuchten wir kurz die Gräber der Herero Häuptlinge und den Schutztruppenfriedhof bei der Kirche. Hier wird wiedermal deutlich wie viel Geschichte dieses Land uns präsentiert. Die Kunsthandwerkermärkte boten einem schöne Souvenirs für zu Hause an. Unser Reiseleiter gab uns den Tipp, hier auf unsere Handtaschen Acht zu geben und ermutigte uns kräftig zu Handeln. Den Abend im Transkalahari Inn verbrachten wir etwas traurig mit unserer tollen Gruppe, von der einige zu Freunden geworden waren.
Vormittags hatten wir Zeit für letzte Einkäufe und einen letzten Blick auf Windhoek. Wir sahen das berühmte Reiterdenkmal, die Christuskirche und den Tintenpalast an uns vorüberziehen. Namibias Hauptstadt zeigte sich uns in entspannter Atmosphäre. Wir schlenderten über schöne Fußgängerzonen und betrachteten die verschiedenen Volksgruppen, die sich in dieser jungen Nation vereinen. Wir genossen die angenehmen Temperaturen und verabschiedeten uns, mit dem Versprechen auf ein Wiedersehen von Namibia.
Lieber Herr Wolfermann, Sie haben uns zu dieser Tour geraten und waren jederzeit ein kompetenter und freundlicher Ansprechpartner für all unsere Belange. Wir genossen diese Erlebnisreise mit all ihren Höhepunkten durch Namibia. Die Wanderungen waren nicht zu anstrengend, was wir erst befürchteten, da wir ja auch nicht mehr die Jüngsten sind. Der September war die richtige Reisezeit für uns, wobei wir den Wollpullover abends auch mal brauchten. Vor allem aber die kleinen und persönlichen Gästefarmen und Lodges waren Oasen für uns. Unser Reiseleiter machte diese Tour einmalig. Sie haben uns wirklich nicht zu viel versprochen. Wir fühlten uns auf dieser tollen Namibia Rundreise rundum sicher und wohl, was uns sehr wichtig war. Afrika sehen wir nun mit ganz anderen Augen.
Beim Schreiben dieser Zeilen und den damit verbundenen Erinnerungen an diesen tollen Namibia Urlaub, mit so vielen unvergesslichen Momenten, bekomme ich unweigerlich das Gefühl, sofort wieder unsere Koffer zu packen. Beim nächsten Mal wollen wir auf jeden Fall Südafrika mit dem Kap der Guten Hoffnung näher kennenlernen und wir werden uns gerne wieder mit unseren Plänen an Sie und Ihr Team wenden.
Noch in Gedanken an unsere wunderschöne Namibia Rundreise schicken wir herzliche Grüße an alle Reisefreunde …
Spannende Reiseeindrücke und interessante Länderinformationen wecken weitere Reiseträume.
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