Nordthailand & Myanmar – Unterwegs im Goldenen Dreieck

Am 03.05.2015 ging es los in das sogenannte Goldene Dreieck Asiens! Von Frankfurt ging es zunächst mit Thai Airways nach Bangkok, wo wir morgens um 6:00 Uhr ankamen, um weiter nach Chiang Rai zu fliegen. Hier angekommen, wurden wir von unserem Reiseleiter begrüßt: Sawasdee – Willkommen in Thailand! Wir fuhren in unser Hotel, das schöne  The Legend Chiang Rai direkt am Mae Kok Fluss gelegen. Hier konnten wir uns zunächst ein wenig von dem Flug ausruhen, bevor es dann auf die erste Entdeckungstour und zum Mittagessen ging. Das Mittagessen war in der Galerie Art Bridge geplant und es wurde extra nicht so scharf für uns Europäer gekocht, so der Reiseleiter. Trotzdem kamen wir alle ganz gut ins Schwitzen. Wie scharf wohl das Essen der Einheimischen ist? Dann besuchten wir das schwarze Haus „Baan Dam“ des thailändischen Künstlers Thawan Duchanee. Das ganz in schwarzgehaltene Haus bietet einen wirklich bizarren Anblick. Im Inneren sind lange massive Tische ausgestellt, um die sich Sessel mit Büffelhörnern gruppieren. Auf den Tischen liegen schwarze Krokodilhäute. Auch auf dem umliegenden Gelände gibt es immer wieder Möbelstücke mit Büffelhörnern und trotz des strahlenden Sonnenscheins wirkte alles sehr düster.

Dann ging es weiter zu dem berühmten weißen Tempel „Wat Rong Khun“ von dem Künstler Chalermai Kosipipat und da fiel es einem wie Schuppen von den Augen. Das schwarze Haus ist die Darstellung der Hölle, während der weiße Tempel den Himmel darstellt.

Im Oub Kham Museum bekamen wir einen Einblick in die tausend Jahre alte Geschichte der thailändischen Bevölkerung und der Lanna Bevölkerung. In dem Haus ist die private Sammlung von Julasak Suriyachai ausgestellt, die er auf seinen vielen Reisen zusammengetragen hat. Am späten Nachmittag kamen wir wieder ins Hotel, wo wir uns bei einem erfrischenden Cocktail am Flussufer etwas entspannten, bevor uns dann zum Abend ein tolles Buffet erwartete mit thailändischen Spezialitäten.

Ausgeschlafen und gut erholt von der Anreise gestern, ging es dann nach einem tollen Frühstück in die Doi Din Dang Töpferei. Hier wird kunstvolle Keramik geschaffen, die Abnehmer in der ganzen Welt findet. Auch wir konnten es uns nicht verkneifen, die ersten Souvenirs zu kaufen. Dann besuchten wir ein Dorf der Yao, die zu den fortschrittlichsten Bergstämmen Thailands gehören. Auf einem Spaziergang durch das Dorf wurden wir von den hier wohnenden Kindern begleitet und zum Schluss bekamen wir einen Tanz der Frauen präsentiert.

Am Abend kamen wir in dem kleinen Ort Fang an. Zu Gast waren wir hier in dem familiären, recht einfachen Hotel Phumanee Lahu Home. Diese Unterkunft ist vor allem aufgrund der Geschichte der Besitzerfamilie zu empfehlen. Zu Zeiten, als die Region noch vom Opiumanbau geprägt und von den Drogenbaronen regiert wurde, begann der Vater der jetzigen Betreiberin zusammen mit dem thailändischen König Projekte ins Leben zu rufen, die den umliegenden Bauern Alternativen zum Opiumanbau boten. Noch heute besteht eine enge Verbindung zu den Bergdörfern und die meisten Beschäftigten in dem Hotel kommen aus diesen. Sie gehören dem Lahu Stamm an, den wir am nächsten Tag auch besuchten. Hier hieß es dann zunächst einmal ab auf die Teeplantage. Mit Körben bewaffnet begannen wir Tee zu pflücken und bekamen eine Idee, wie hart der Alltag der Arbeiter auf den Feldern ist, in Anbetracht unserer kläglichen Ausbeute nach einer Stunde Arbeit. Nachdem die frischen Blätter gepflückt sind, werden sie sofort weiterverarbeitet und geröstet, im Anschluss dann zum Trocknen ausgelegt.

Weiter ging es nach Chiang Mai und hier erwartete uns ein ganz besonderer Programmpunkt. Wir waren zu Gast in einer Familie und kochten zusammen thailändische Spezialitäten. Das war ein wirklich tolles Erlebnis, da man nicht das Gefühl hatte, dass die Familie dieses nur wegen des Geldes mache. Wir lernten verschiedenste Gerichte zuzubereiten und die Familie hatte ihren Spaß daran, wenn wir Europäer wieder dafür plädierten, nicht ganz so viele Chilis in den Topf zu geben.

Am Abend ging es dann in einer Motorrad Rikscha durch Chiang Mai, welches im Vergleich zu Chiang Rai und Fang wesentlich touristischer ist. Hier besuchten wir einen Markt, wo wir noch einmal einen schönen Eindruck von der thailändischen Küche bekamen, wobei ich dann doch auf die Heuschrecken verzichtete.

Am nächsten Morgen hieß es dann früh aufstehen. Bereits um 5:00 Uhr klingelte der Wecker. Wir fuhren zum Fuße des Doi Suthep, um der täglichen Almosenzeremonie beizuwohnen. Jeden Morgen kommen die Mönche aus dem Kloster und bekommen von den Einheimischen kleine Päckchen mit Essen. Viele Thais stehen mitten in der Nacht auf, um frisches Essen für die Mönche zu kochen, welches sie ihnen dann übergeben. Die Mönche gehen so lange die Straße entlang und empfangen Almosen, bis sie genügend Essen für den Tag haben. Nachdem wir alle Päckchen verteilt hatten, gab es auch für uns ein kräftigendes Frühstück. Dann ging es zum Flughafen und schon bald hieß es Mingalaba – Herzlich Willkommen in Myanmar! Schon beim Anflug auf Mandalay konnten wir aus dem Fenster die vielen Pagoden aufragen sehen.

Auf dem Weg vom Flughafen bekamen wir bereits einige Pagoden aus nächster Nähe zu sehen. Viele von ihnen sind reich mit Blattgold verziert, sodass sie in der Sonne funkeln. Wir machten zunächst einen kurzen Abstecher zu einer Töpferei. Hier werden große Tonkrüge per Hand hergestellt, die zum Beispiel zur Aufbewahrung von Wasser genutzt werden.

Weiter fuhren wir nach Amarapura, die Stadt der Unvergänglichkeit und besuchten das Kloster Mahagandayon, in dem über 1.000 Mönche leben und es wie eine Stadt in der Stadt wirkt. Im Anschluss ging es dann weiter zu der U-Bein Brücke.

Die Brücke aus Teakholz ist zweihundert Jahre alt und es ist schon beeindruckend, wie gut erhalten sie ist. Nach einem kleinen Spaziergang über die Brücke, auf der auch viele Einheimische unterwegs waren, erwartete uns eine ganz besondere Überraschung. In kleinen Booten fuhren wir hinaus auf den See, wo wir eigentlich den Sonnenuntergang betrachten wollten, leider zog es zu und der Himmel wurde ganz dunkel, welches aber auch ein beeindruckendes Schauspiel war. Bei einheimischem Bier und Pommes schipperten wir mit Regenschirmen geschützt über den See.

Der nächste Tag begann quasi mitten in der Nacht. Um 4:00 Uhr hieß es Abfahrt im Hotel und es ging zur Maha Muni Pagode, die der wichtigste religiöse Ort Mandalays ist. Hier findet jeden Morgen die zeremonielle Waschung der 3,5 m hohen Buddhastatue statt.

Um 4:30 Uhr versammeln sich die Mönche um das Gesicht des Buddhas zu waschen, welches mit Blattgold überzogen ist. Mit parfümiertem Wasser wird das Gesicht gereinigt und mit einer weichen Zahnbürste die Zähne des Buddhas geputzt. Auch wenn die ganze Zeremonie etwas bizarr wirkt, spürten wir doch die besondere Atmosphäre und die Wichtigkeit dieser Zeremonie für die Einheimischen. Obwohl es noch sehr früh am Morgen war, befanden sich sehr viele Einheimische in der Pagode und beteten während der Waschung. Nach dem Besuch der Pagode fuhren wir auf einen einheimischen Markt, der von Touristen noch kaum besucht wird. Ist es sonst oft so, dass wir Touristen interessiert die Einheimischen beäugen, waren nun wir in der Rolle. Die Einheimischen schauten uns neugierig an und machten auch Fotos von uns.

Wir schlenderten über den Markt, auf dem Obst und Gemüse angeboten wurde. Bevor es zum Frühstück in das Hotel ging, erwartete uns noch eine ganz besondere Überraschung. Wir fuhren an den Fluss, wo das Flusskreuzfahrtschiff RV Paukan 2007 vor Anker lag. Damit auch wir das Gefühl bekommen, wie es ist, eine Kreuzfahrt durch Myanmar zu unternehmen und die Landschaft vom Wasser aus zu entdecken, legte die Paukan ab und wir fuhren ein Stück den Fluss hinunter. Wir entspannten auf den Sonnenliegen und genossen die Aussicht bei einem stärkenden Kaffee. Nach dem stärkenden Frühstück im Hotel besuchten wir die Kuthodaw Pagode. In 729 kleinen Tempeln liegt jeweils eine Marmorplatte, auf denen das Leben und die Lehren Buddhas niedergeschrieben sind – nicht ohne Grund wird die Pagode auch das größte Buch der Welt genannt.

Da wir zur Regenzeit in Myanmar waren und es bereits um 10:00 Uhr morgens so heiß war, dass der Boden sich aufgeheizt hatte, sprangen wir von Schatten zu Schatten, um die Tempel zu besichtigen. Beeindruckend war das Shwenandaw Kloster, welches wir im Anschluss besuchten. Es ist komplett aus Teakholz erbaut und reich verziert mit kunstvollen Schnitzereien.

Dann ging es per Flieger nach Bagan. Die innerburmesischen Flüge können mit einem Linienbus verglichen werden. Sie fliegen immer im Kreis zwischen Mandalay, Bagan, Thandwe, Yangon und Heho, sowohl im als auch gegen den Uhrzeigersinn. Je nachdem welchen Flug man bekommt, kann es also passieren, dass man zum Beispiel von Mandalay nach Yangon fliegt und zwei Zwischenstopps in Bagan und Thandwe hat. Auf diesem Flug hatten wir Glück und es ging direkt von Mandalay nach Bagan. Am Flughafen in Bagan angekommen,  ging es in kleinen Pferdekutschen zu den Pagoden. Auch wenn das Thermometer über vierzig Grad anzeigte, kam es uns doch nicht so heiß vor wie in Mandalay. Die Region um Bagan ist wesentlich trockener und dadurch auch das Klima angenehmer und nicht tropisch heiß. Während der Fahrt konnten wir schon die Aussicht auf die verschiedenen Pagoden genießen. Von dem Balkon eines Tempels blickten wir dann über die Landschaft in den Sonnenuntergang hinein. Und hier ist es tatsächlich so, als würde man direkt auf ein Postkartenmotiv schauen. Wunderschön!

Heute waren wir zu Gast in der Bagan Lodge, die etwas außerhalb des Ortes liegt und noch recht neu ist. Die Bungalows verteilen sich über ein liebevoll angelegtes Terrain und ein Swimmingpool verschaffte die nötige Abkühlung am Abend.

Am nächsten Morgen hieß es wieder früh aufstehen! Es gibt viel zu entdecken in dem kleinen Land. Um die kühleren Morgenstunden zu nutzen, besuchten wir zunächst einige der wichtigsten Tempel Bagans. Sehr beeindruckend ist die vergoldete Shwezigon Pagode, aber auch der Manuha Tempel war ein Besuch wert. Drei riesige Buddhastatuen befinden sich im Tempelinneren und füllen die Räume fast komplett aus.

Dann besuchten wir den quirligen Nyaung U Markt. Hier wurden wir sofort von einigen Frauen angesprochen, die uns Thanaka verkaufen wollten. Die gelbliche Paste schmieren sich die Burmesen zum Schutz vor der Sonneneinstrahlung ins Gesicht und es soll auch die Haut jung halten. Das letzte Argument überzeugte dann und wir kauften uns alle eine kleine Dose Thanaka. Wir schlenderten noch ein wenig über den Markt, beobachteten das Gewusel um uns herum und kauften die einen oder anderen Souvenirs. Bekannt sind die kunstvollen Lackarbeiten, die sich sehr gut als Mitbringsel eignen und zu Hause auch sehr gut angekommen sind.

Am späten Nachmittag erwartete uns dann eine weitere Überraschung. Mit dem Boot fuhren wir über den Ayayarwaddy Fluss zu einer kleinen Sandbank, wo ein kleines Buffet mit Snacks aufgebaut war und wir bei einem Cocktail den Sonnenuntergang genossen. Langsam versank die Landschaft, aus der vereinzelte Pagoden auftauchten in die verschiedensten Rot und Orangetöne. Es war ein gelungener Abschluss für einen wieder einmal absolut ereignisreichen Tag.

Der letzte Teil der Reise stand uns bevor. Wir flogen nach Yangon, wo wir nach zwei Zwischenstopps in Mandalay und Heho ankamen. Zunächst ging es auf eine besondere Stadtbesichtigung. Mit dem Circle Train fuhren wir durch die Stadt. Da der Zug sehr gemächlich unterwegs ist, konnten wir das Treiben um uns herum sehr gut beobachten und bekamen einen Eindruck von dem Alltag der Burmesen.

Am späten Nachmittag stand dann der absolute Höhepunkt von Yangon auf dem Programm – die Shwedagon Pagode! Die riesige Pagode ist komplett vergoldet und liegt inmitten einer großen Anlage aus ebenfalls vergoldeten Tempeln, sodass man aus dem Staunen gar nicht rauskam. An jeder Ecke der Pagode befindet sich ein Schrein für jeden Wochentag. Verehrt wird der Tag an dem man geboren wurde. Viele Einheimische waren hier unterwegs und nutzten die Ferien im Land um eine der meistverehrtesten Pagoden Myanmars zu besuchen.

Am Abend ließen wir eine spannende, abwechslungsreiche und absolut schöne Rundreise durch Nordthailand & Myanmar in einem französischen Restaurant ausklingen!

 

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