Kolumbien entdecken
Vorab muss ich sagen, Kolumbien hat mir sehr gut gefallen und ich habe mich jederzeit sehr sicher gefühlt. Es lohnt sich Kolumbien zu bereisen und die Offenheit der Menschen und die gemütliche Lebensweise werden Sie begeistern.
Meine Reise begann auf andere Art und Weise, wie es normalerweise der Fall ist. Ich habe das Land von Nord nach Süd bereist, so dass ich am Ende ganz einfach den Grenzübergang von Kolumbien und Ecuador erreichen konnte.
Nach meinem internationalen Flug mit der Lufthansa ging es von Bogota weiter nach Cartagena, der schönen kolonialen Stadt an der Karibikküste. Die Stadt hat mich schon vor 2 Jahren begeistert, als ich nur ein Wochenende dort verbracht hatte. Die Straßen mit den bunten Häusern, die beleuchteten Plätze nachts und die Festungsanlagen verleihen der Stadt einen einzigartigen Charme. Hier haben wir in dem kleinen kolonialen Hotel Alfiz übernachtet, das direkt in der Altstadt liegt. Es hat nur 8 Zimmer und bietet einen guten Service. Das Personal ist sehr nett und hilfsbereit und geht auch ohne Probleme auf Sonderwünsche ein, wie bei meiner Kollegin aus Ecuador, die Vegetarierin ist.
Wir hatten einen Tag um uns die Stadt und die Hotels anzusehen. Dabei haben mir am besten die Hotels in der Altstadt oder in Altstadtnähe gefallen wie auch das Hotel Monterrey. In der Stadt spazierten wir durch die Altstadt, fuhren zu dem Kloster La Popa, von dem wir eine schöne Sicht über die Stadt hatten und zu der Festungsanlage, die damals gegen die vielen Angreifer erbaut wurde, die das viele Gold aus der Stadt holen wollten, das hier lagerte.
Obwohl es fast den gesamten Tag regnete, war es angenehm warm – halt schönes karibisches Klima.
Von Cartagena fuhren wir weiter nach Santa Marta, genauer gesagt zum Tayrona Nationalpark, der ca. eine halbe Stunde von Santa Marta entfernt liegt. In diesem Nationalpark sind keine Autos erlaubt und somit mussten wir zu unserer Unterkunft wandern. Es ist möglich sich Pferde zu leihen, aber da meine Reisebegleitung eine Pferdehaarallergie hatte, mussten wir den Weg zu Fuß zurück legen. Unter normalen Umständen dauert es ca. 45 Minuten bis die Unterkunft Arrecife erreicht wird, doch durch die vielen Regenfälle war der Boden des Regenwaldes sehr aufgeweicht und wir versanken teilweise bis zu den Knie. Nach 3 sehr anstrengenden Stunden kamen wir endlich bei unserer Unterkunft an. In Arrecife gibt es 2 Optionen zum Schlafen. Sie können in Hängematten oder in den Cabañas (Hütten) übernachten. Wir schliefen in den Hängematten und ich muss sagen, diese 2 Nächte waren nicht die erholsamsten. Einen Mittagsschlaf in einer Hängematte zu verbringen, ist zwar etwas sehr schönes, aber für eine ganze Nacht war es dann doch nicht mehr so gemütlich wie vorher gedacht.
Der nächste Tag war sehr schön. Wir wachten am Morgen im Regenwald in unseren Hängematten auf, frühstückten dann ganz in Ruhe und begaben uns dann zum Strand. Der Regenwald grenzt direkt an den karibischen Strand und von der Unterkunft sind es nur ca. 10 Minuten zu laufen. Dann verschwindet auf einmal das Grün und es tut sich ein langer Sandstrand auf. An dieser Bucht dürfen Sie nicht baden, aber in der nächsten Bucht, die Sie nach weiteren 10-15 Minuten erreichen, werden Sie die gewünschte Ruhe finden. Nach dieser Bucht, erreichen Sie die nächste usw. Sie werden hier sicherlich einen Platz für sich finden!
Am nächsten Tag ging es dann über Santa Marta per Flugzeug nach Medellin. Diese Stadt, die früher vom Drogenkartell regiert wurde, ist heute eine sehr schön und absolut sehenswerte Stadt. Sie ist eingebettet in die Anden und kann sich somit nur nach oben in die Berge ausweiten. Daher war es sehr interessant mit dem öffentlichen Transportmittel der Metro zu fahren. Hier wurde, um den ärmeren Leuten, die in den Bergen wohnen, den Zugang zu erleichtern, eine Seilbahn gebaut. Diese ist im öffentlichen Transportmittel eingegliedert und kostet nichts extra als den normalen Fahrpreis. Nicht nur haben Sie von dort oben eine gute Sicht über die Stadt, sondern sehen auch wie die Menschen hier leben und ihren täglichen Arbeitsweg bewältigen.
In Medellin sind auch der botanische Garten und das Aquarium sehenswert. In der Umgebung gibt es viele kleinere Dörfer, zu denen wir auch eine spezielle Tour anbieten können. Sie besuchen dabei kleine Handwerksläden und können mehr über die Lebensweise der Menschen lernen. Unser Hotel in Medellin, das Hotel Diez, war für mich das schönste Hotel, in dem wir auf unserer Reise waren. Es ist ein neues Boutique Hotel im modernen Teil der Stadt und jedes der fünf Stockwerke ist nach einer Region Kolumbien designet. Das Frühstück nahmen wir auf der Dachterrasse mit Blick über die Stadt ein, wirklich sehr schön!
Von Medellin ging es dann in die Kaffeeregion, die mir am besten gefallen hat. Unser Tagesausflug nach Filandia, das Cocoratal und Salento sowie viele andere kleine Dörfer, gehört zu den schönsten Tagen, die ich in Kolumbien verbracht habe. Unser Reiseleiter Luis, der uns in dieser Region begleitete, erzählte uns vieles über die Region und die Lebensweise der Menschen. Wir hielten auch einfach bei einer Bauernfamilie und baten um 3 Tassen Kaffee, die sie uns gerne und für ein sehr geringes Entgelt (unter 1 Euro) zu bereiteten. Die vielen Kinder der Familie waren richtig begeistert uns dort zu sehen und zeigten uns ihren größten Besitz – das Schwein. Und dieses Schwein wollte in jedem Foto auftauchen, das wir von den Kindern machten – ein urwitziges Ereignis! Im Corcoratal unternahmen wir eine Wanderung durch diese tolle Landschaft. Die vielen Wachspalmen baten einen einmaligen Anblick und ich konnte nicht genug Fotos machen. Es ist ein perfekter Ort zum Wandern, Reiten durch den Bergnebelwald oder einem leckeren Forellenessen, die aus dem Fluss Quindio stammen.
Wir wollten auch gerne noch Kaffee von unserer Kaffeefinca, in der wir übernachtet haben, mitnehmen. Als wir dann beim Check-out den Kafffee kaufen wollten, war dieser bereits ausverkauft. Den Tag zuvor war ein Feiertag und somit kamen die Kolumbianer und haben den Kaffee weggekauft und wir hatten dann keine andere Wahl als doch den teurer Kaffee aus den Souvenirläden für unsere lieben Familien mitzunehmen. Also besser frühzeitig darum kümmern!
Nach diesen schönen Tagen in der Kaffeezone ging es nach Bogota. Hier lernten wir die Stadt kennen. Wir fuhren am Morgen mit der Seilbahn auf den Berg Monserrate, auf dem sich auch eine Kirche befindet. Hier gab uns unser Reiseleiter Fabio einen Überblick über die Stadt und die Straßenführung. In Kolumbien haben nämlich die wenigsten Straßen Namen sondern sind nach Nummern geordnet. Eigentlich ganz praktisch, aber gewöhnungsbedürftig. Anschließend ging es dann in das Goldmuseum von Bogota. Hier befinden sich 34.000 Goldgegenstände von präkolumbianischen Kulturen, die kaum bekannt sind. Es ist ein sehr beeindruckendes Museum mit vielen Informationen. Anschließend legten wir eine Kaffeepause ein und gingen dann weiter in die Altstadt zum Plaza Simon Bolivar. Bogota hat mir gut gefallen, allerdings waren es mit gerade nach der Kaffeezone zu viele Menschen. Bogota hat knapp 7 Millionen Einwohner und das merkt man auf den Straßen, gerade zur Mittagspause.
Aber wir fuhren ja am nächsten Tag schon wieder hinaus auf das Land und in ruhigere Gefilde. In Zipaquira besuchten wir die Salzkatedrale. Dies ist eine Katedrale, die in eine Salzmine hineingebaut wurde. Auf dem Weg zur Kapelle gingen wir durch die alten Stollen und passierten die 14 Stationen auf dem Weg zur Kreuzigung von Jesus. Danach gelangten wir in die 3schiffige Katedrale mit den vielen Figuren, Fresken und alles sehr schön beleuchtet. Auch der kleine Ort Zipaquira hat mir gut gefallen, als wir hindurch gefahren sind um nach Villa de Leyva zu gelangen. Auf dem Weg nach Villa de Leyva kamen wir an vielen Orten vorbei, die noch von der Überschwemmung gekennzeichnet waren. Dies wird noch einige Monate dauern, bis das Wasser verdunstet oder versickert ist und die Bauern ihre Felder und Häuser wieder beziehen können. Es sah eher wie eine große Seenlandschaft aus, aus der ab und zu mal ein Dach herausragt.
Villa de Leyva ist das märchenhafte Dorf, wie es bezeichnet wird. Es liegt auf einer Höhe von ca. 2100 m und wurde in kolonialem Stil belassen, daher bestehen auch alle Straßen aus Kopfsteinpflaster. Der Ort versetzt einen in vergangene Zeit und auch die Hotels spiegeln dies größten Teils wieder. Sie haben eine koloniale Architektur und auch die Ausstattung ist aus dieser Zeit. Insbesondere hat mir ein Hotel gefallen, das sehr viele Antiquitäten ausgestellt hat und eine große offene Küche besitzt. Hier hatte ich die ganze Zeit etwas Neues zu entdecken, einfach toll!
Von Villa de Leyva kehrten wir nach Bogota zurück und am nächsten Tag flogen wir dann nach Neiva. Neiva liegt am Fluss Rio Magdalena und hat ein feuchtwarmes Klima. Wir hatten Glück und kamen am frühen Morgen an, so dass es noch nicht zu heiß war. In Neiva selbst gibt es nicht viel zu sehen. Es ist eher ein guter Ausgangsort um eine tolle und sehenswerte Strecke in die Anden nach San Agustin im Süden von Kolumbien zurück zu legen. Zunächst ging es aber nach Norden zu der Wüste Tatacoa. In dieser „kleinen“ Wüste können Sie eine ca. 1stündige Wanderung unternehmen. Es gibt hier auch ein Planetarium um die Sterne bei Nacht besonders gut beobachten zu können. Dann ging es in Richtung Süden. Auf dem Weg hielten wir bei den Termalbädern von El Angel, ein schöne Anlage und perfekt um sich ein wenig auf der Strecke zu entspannen. Der Besitzer ist ein Spanier, der Sie auch mit sehr gutem Essen versorgen kann. Dann folgten wir weiter dem Rio Magdalena und gelangten immer weiter in die Anden. Die Ausblicke waren fantastisch und wir konnten tolle Fotos machen. Am späten Nachmittag kamen wir dann schließlich in San Agustin an und konnten uns von dem doch recht anstrengenden Tag erholen.
San Agustin ist bekannt für die archäologischen Stätten, die es rundherum gibt. Die in Stein gehauenen Figuren stammen aus den Jahren 100 – 1200 nach Christus, die von der hiesigen Kultur geschaffen wurden. Sie verschwand von einem Tag auf den anderen und von daher ist nur sehr wenig über sie bekannt. Wir besuchten die archäologische Stätte von Isnos und von San Agustin. Es befinden sich überall Gräber mit den Statuen, die Wächter oder Götter darstellen. Jede Figur hat eine bestimmt Bedeutung und die meisten sind noch recht gut erhalten. Am nächsten Tag unternahm ich einen Ausritt und konnte dabei sogar Figuren sehen, die noch bemalt sind. Diese befinden sich recht abgelegen und sind nur per Pferd oder durch eine Wanderung zu erreichen. Auch die Umgebung von San Agustin macht diesen Ort einfach fantastisch. Man muss nur sagen, dass die Hotels der einfachen Mittelklasse entsprechen. Es gibt hier keine hochwertigen Unterkünfte, was aber auch das spezielle Flair dieses Ortes ausmacht. Unsere Unterkunft, die Finca Anacaona liegt inmitten eines bunten Gartens und sie haben hier sogar Papageien und einen Affen. Nur ca. 15 Minuten zu Fuß befindet sich ein gutes italienisches Restaurant mit einem sehr guten Blick über die Umgebung.
Danach fehlte nur noch eine Station auf unserer Rundreise durch Kolumbien und zwar die koloniale Stadt Popayan. Diese kleine Stadt hat ebenfalls viele koloniale Gebäude, die durchweg weiß gestrichen sind. Wir spazierten am Nachmittag durch die Stadt und gingen auf den kleinen Aussichtsberg der Stadt. Nachts war die Altstadt schön angestrahlt. Am nächsten Morgen ging es dann früh mit dem Bus zur ecuadorianischen Grenze und somit endete unsere erlebnisreiche Reise durch Kolumbien.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen einen guten Eindruck vom Land vermitteln! Schauen Sie sich auch die Bilder zu der Reise auf unserer Facebook Seite an. Gerne stehe ich Ihnen für eine intensive Beratung zur Verfügung.
Spannende Reiseeindrücke und interessante Länderinformationen wecken weitere Reiseträume.
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